Chaos Mannheim


Chaos Mannheim auch nach Runde vier ohne Sieg.

Von der untersten Liga Jahr für Jahr bis in die Frauen-Bundesliga aufgesteigen: Das Frauenteam von Chaos Mannheim hat sich für die harte Bundesliga-Saision zwar am Spitzenbrett mit der französischen Meisterin Sophie Milliet verstärkt. Doch auf einen ersten Sieg wartet das in der Vergangenheit erfolgsverwöhnte Team um Sabine Klein bislang vergeblich. Nach Jahren des großen Durchmarsches nun vier Niederlagen. Und die knappe 2,5-3,5 Niederlage gegen Mitaufsteiger und wohl auch Mitabstiegsaspirant Großlehna vom Samstag schmerzt doppelt.

Die prominentesten Vereinsmitglieder der Mannheimer Schach-Chaoten sind vermutlich jedoch nicht die kampflustigen Damen oder männliche Titelträger wie GM Sapar Batyrov. Es sind Mikko Paananen, Janne Puurtinen und Ville Hermanni Valo. Ohne eine einzige gewertete DWZ-Partie, aber dafür mit musikalischen Talent warten die als Gothic-Gruppe HIM besser bekannten Finnen nach einem ersten Training im Juni des Jahres noch auf einen ersten Einsatz in den männlichen Chaos Truppen.

 

Interview mit Sophie Milliet

Gratualtion zum 2. Sieg in der Bundesliga. Nach Almira Skriptchenko heute eine Sieg gegen Anne Czäczine. Welcher war schwieriger?

S.M.: Heute hatte ich auch ein wenig Glück. Kurz vor der Zeitkontolle habe ich mich in meiner Stellung nicht so wohl gefühlt, auch wenn die Partie vielleicht ausgeglichen war. Doch Anne wollte zuviel und überzog die Partie.

In den letzten beiden Jahren jeweils um 80 ELO-Punkte schwerer:
Die französische Meisterin Sophie Milliet dank Sponsor Bischoff Bier für Chaos Mannheim am Spitzenbrett der Frauenbundesliga.

Knapp 18 Stunde Anreise von Montepellier nach Frankfurt Hahn und mit dem Auto weiter nach Emsdetten und am Sonntag gut 8 Stunden wieder zurück. Was motiviert Sie zum Abenteuer Bundesliga?

S.M.: Ich habe schon mal in Deutschland gespielt und es hat mich wieder gereizt. Am ersten Brett für Chaos Mannheim habe ich starke Gegnerinnen und so die Möglichkeit meine 3. Norm für den Frauen - Großmeistertitel zu machen - wenn es gut läuft ...

Wie wird man französische Meisterin? Braucht es dazu mehr Talent oder Arbeit?

S.M.: Es braucht beides. Und dazu noch eine Menge Motivation. Alle Spielerinnen, die dabei sind, haben jede Menge Talent. Die Arbeit macht den Unterschied aus. Aber es braucht letztlich auch Glück.
Mit vier Jahren hat mir mein Vater das Schachspiel beigebracht. Bei uns gab es schon in der Grundschule Schachunterricht. Dort hat mein Lehrer gemeint, ich hätte Talent und hat mich mit sieben Jahren auf mein erstes Turnier geschickt. Ich bin dann in einen Verein eingetreten und hatte mit 12 Jahren etwa fünf Jahre lang einen persönlichen Trainer, der mich etwa sechs Stunden in der Woche trainierte. Meinen ersten Titel holte ich mit 16 Jahren bei den U16 Meisterschaften. Seit dem 18. Lebenjahr trainiere ich nun alleine und konzentriere mich nach der Schule nun ein, zwei Jahre nur auf das Schachspiel.

Etwas ungewöhnlich: Schachtraining in der Schule ...

S.M.: Bei uns nicht. Sowohl auf der Grundschule, als auch in weiterführenden Schulen wird dies am Nachmittag angeboten.