Carlsen geht in Führung

Das Gashimov Memorial hat die Weltelite zu Gast und trotzdem menschelt es sehr bezüglich der Qualität der Partien. Damit sind die ungewöhnlich vielen Fehler gemeint, die man so, bereits in einer frühen Turnierphase, kaum kennt bei einem Weltklasseturnier. Aber das macht natürlich auch den Reiz aus und darüberhinaus ist es auch ein gewisser Trost für die normal sterblichen Schachspieler, die oft an der eigenen Unzulänglichkeit verzweifeln. Von solchen Fehlern profitierte Magnus Carlsen heute in seiner Partie gegen David Navara. Der Tscheche ließ sich auf die Sweshnikov-Variante ein, die Carlsen sicherlich bestens kennt, war sie doch das Hauptsystem, das er beim letzten WM-Kampf vorbereitet hatte. Es lag keinesfalls an der Eröffnung, denn der Tscheche kam gut aus ihr. Dann aber verlor Navara den Überblick. Carlsen, der definitiv nicht so fehleranfällig wie der Rest der Welt ist, musste nur die ungenauen Züge ausnutzen und gewann sicher. Eine aufregende aber qualitativ schlechte Partie in diesen Sphären lieferten sich Anand und Mamedyarov. Der aserbaidschaner überspielte den Ex-Weltmeister in einer italienischen Partie und stand nach 33 Zügen auf Gewinn, warf aber fast den gesamten Vorteil im 34. Zug weg.und im 40 Zug fand er den Verlustzug. Anand ließ sich dann die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und konnte sein Score aus den unglücklichen verlaufenen ersten Partien ausgleichen. Die restlichen Partien endeten mit nahezu ereignislosen Remis. Etwas schade ist, dass die aggressiv angelegte Partie Grischuk-Giri bereits nach 21 Zügen mit Zugwiederholung endete. Carlsen führt mit 2,5 Punkten vor Ding und Karjakin, jeweils 2 Punkte. Offizielle Seite

m.m.
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