Irrungen, Wirrungen und bittere Pillen

Es war eine sehr unterhaltsame Runde heute beim Grenke Chess Classic. Vincent Keymer hatte den dritten Riesen in Folge zum Gegner und er spielte zunächst hervorragend und brachte Fabiano Caruana in einige Bedrängnis. Die Engines sehen Keymer im MIttelspiel teils deutlich mit 1,5 im Vorteil. Keymers Problem war, dass er in Zeitnot geriet und in diesen Sphären wird jeder Fehler bestraft. Leider passierten dem jungen Deutschen dann einige Fehler und Caruana konnte das Spiel völlig drehen und gewinnen. Eine äußerst bittere Pille für Keymer. Ebenso bitter und unnötig verlor Georg Meier vorher gegen Peter Svidler. Warum er den offensichtlichsten aller Züge 26...Tg2:+ nicht spielte, wird sein Geheimnis bleiben. Nach dem katastrophalen 26...f4 stand er schon schlechter in einer unbequem zu spielenden Stellung und verlor in der Folge klar. Eine verrückte und schwer zu verstehende Partie lieferten sich Vachier-Lagrave und Naiditsch. Naiditsch stand nach einem völlig überraschenden Figurenopfer gut und die Engines sehen ihn im Vorteil, aber der Vachier-Lagrave schaffte es die Partie nach einem weiteren Qualitätsopfer durch die unglückliche Königsstellung von Naiditsch zu retten. Ausgiebige Analysen bringen vielleicht die Wahrheit zum Vorschein in dieser immens komplizierten Partie. Ein unterhaltsames Remis brachte auch Aronian-Vallejo in einer aggressiv geführten französischen Verteidigung. Einen enormen Kampf lieferte Anand dem Weltmeister Carlsen. Just in dem Moment an dem Carlsen die Stellung geknackt zu haben schien, ließ er Anand nach dem schwachen Zug 56.De2 statt 56.Kf1 entwischen. Ein ungewöhnlich schwaches Ende dieser Partie aus Carlsens Sicht. Svidler und Carlsen führen mit je 2,5 Punkten. Offizielle Seite

m.m.
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