Sinquefield Cup: Schwächelnde Stars

Ein hartes doppelrundiges Turnier neigt sich dem Ende zu und die Erschöpfung der Akteure spiegelt sich auf dem Brett wieder. Heute vergab Caruana in einer interessanten Partie einen klaren Gewinn gegen Nakamura. Nach der Partie zeigte sich der Italiener sehr unzufrieden und hatte keine Erklärung warum er die recht einfache, gewinnbringende Taktik nicht gesehen hatte. Weltmeister Carlsen spielte eine sehr harmlose und sichere Variante gegen Levon Aronian und bekam ein Turmendspiel mit Mehrbauern, das wohl gewonnen war. Im 46. Zug versäumte Carlsen den klaren Gewinn. Danach wurde es schwierig. Aronian verteidigte sich findig und strebte das bekannte Remisendspiel mit Turm und zwei Randbauern gegen Turm an. Die Besonderheit war, dass Carlsen nach einem Opfer Aronians einen Rand-Doppelbauer hatte und also drei Mehrbauern hatte, was letztlich keinen Unterschied machte. Das Endspiel war nicht zu gewinnen. Wie Kommentator GM Maurice Ashley nach der Partie zeigte, vergab Carlsen im Mittelspiel eine hervorragende und forcierte Möglichkeit zu entscheidendem Vorteil. Vachier-Lagrave gegen Topalov sah den Bulgaren lange Zeit mit einem leichten Vorteil, der aber mit dem Übergang ins Endspiel verflüchtigte. Turniersieger Caruana führt mit 8 Punkten aus 9 Runden vor Carlsen mit 5 Punkten. uschesschamps