9.WM-Partie: Karjakin verpasst Vorentscheidung

In einer hochkomplizierten Spanischen Partie lieferten sich Sergey Karjakin und Magnus Carlsen gestern einen großen Kampf. Vermutlich war es die bislang niveauvollste Partie der bisherigen WM. Die Vorentscheidung lag einige Zeit in der Luft. Karjakin hatte einen Bauern mehr, allerdings einen häßlichen Doppelbauern. In der entscheidenden Phase opferte Karjakin nach langem Nachdenken mit 39.Lf7: vielversprechend eine Figur und bekam diese Figur wieder zurück, doch Carlsen spielte sehr umsichtig und konnte alle weiteren Gewinnversuche abwehren. Stattdessen hätte der Russe 39.Db3 spielen können mit guten Gewinnchancen. In Zeiten der mächtigen Rechenmonster, den Engines, läßt sich das leicht so dahinschreiben, doch am Brett waren die ganzen hochkomplizierten Varianten kaum exakt zu berechnen. In einer hochklassigen Partie konnte Carlsen seine Chancen wahren und den Knockout verhindern. Man kann großes Kampfschach in den verbleibenden drei Partien erwarten. Carlsen hat noch zweimal den Anzugsvorteil. Offizielle Seite