Ex-Weltmeister mit Kaffeehausschach

Ex-Weltmeister Vladimir Kramnik setzt so fort wie er die letzten Runden bestritten hat. Maximal unterhaltsam aber schachlich unseriös. Nach 16 Zügen brach er gegen einen gut präparierten Sergey Karjakin alle Brücken hinter sich ab und stand bald auf Verlust. Er wählte bewusst den nur zweitbesten 19.Zug um die Sache noch etwas zu verkomplizieren, denn ein Damentausch hätte die Sache für den Vizeweltmeister zu einfach gemacht und Karjakin wählte unbewusst und nach kurzem Nachdenken nicht den besten aber doch ausreichenden Zug. Gegen Ende der Partie hatte Karjakin einen ganzen Turm und die Qualität mehr, ehe Kramnik ein paar Züge später aufgab. Zwei Remis aus den letzten 6 Runden sprechen Bände, dass Kramnik den soliden Pfad verlassen hat. Vor Jahren hatte Kramnik angekündigt, dass er mit Anfang 40 aufhören wolle. Vielleicht steht sein Karriereende kurz bevor. Man sollte nicht spekulieren, aber angesichts der Art seiner Niederlagen wird man zwangsläufig nachdenklich. Wesley So und Alexander Grischuk spielten eine sehr harmlose und bekannte Variante im Spanier und schlossen bald Frieden. In Aronian-Mamedyarov kam einmal mehr ein Katalane aufs Brett mit minimalem Vorteil für Weiß nach der Eröffnung, der letztlich nach interessantem Spiel doch nicht ausreichte um zu gewinnen. Ein Meisterstück in der Kunst der Verteidigung gelang Ding Liren, der sich bislang als unbezwingbar erweist. In einer langen schwerblütigen Partie, in der man die Position des Chinesen lange als gefährdet sah, konnte Caruana einfach nicht durchdringen. Der US-Amerikaner führt aber immer noch mit jetzt 6 Punkten. Offizielle Seite