Schwache Partie der WM-Duellanten

In der heutigen Runde 1 des Grenke Chess Classic kam es zur mit Spannung erwarteten WM-Generalprobe zwischen Fabiano Caruana und Weltmeister Magnus Carlsen. Carlsen wählte einen Königsindischen Aufbau und Caruana antwortete mit dem ruhigeren e3 und Le2. Caruana spielte sehr zaghaft und "verlor" bald das Läuferpaar wodurch die Initiative auf Carlsen überging. Der Weltmeister spielte konsequent und stark und stand nach 38 Zügen klar auf Gewinn. Doch dann ließ er enorm nach und spielte sehr ungenau. Es war eigentlich nicht mehr so schwer zu rechnen, erstaunlicherweise ließ er weitere Gewinnzüge aus und am Ende hatte er durch das nun enstandene Gegenspiel durch Caruanas Freibauern keine Gewinnchance mehr und die Partie wurde Remis gegeben. Auch Viswanathan Anand bekleckerte sich nicht mit rum. Seine Gegnerin Hou Yifan riss die Initiative an sich durch ein starkes positionelles Bauernopfer in der Eröffnung und Anand sah sich bald gezwungen die Qualität zu opfern um etwas Druck von seiner Stellung zu nehmen. Er bekam einen Riesenläufer auf d5, der ihm schließlich am Ende doch ein Remis bescherte. Den einzigen Sieg schaffte heute Nikita Vitiugov zum Leidwesen von Matthias Blübaum, der die weißen Steine führte. In einer bekannten Variante des Slawen war Vitiugov bestens vorbereitet und spielte ein starkes Figurenscheinopfer, denn es war klar, dass Blübaum die Figur zurückgeben muss mit bequemeren Spiel für den Russen. Blübaum unterlief mit 20.Lc6: (besser 20.Tc1) ein sehr schwacher Zug und schon nach 25 Zügen musste er aufgeben. Eine harmlose Variante im Spanier wählten Georg Meier und Levon Aronian und die Partie endete nach interessantem Verlauf mit Remis. Eine aufregende Kampfpartie lieferten sich Arkadij Naiditsch und Maxime Vachier-Lagrave. Der Franzose hatte enorme Mühe und stand nach der Eröffnung sehr bedenklich, wodurch er sich gezwungen sah eine Qualität zu opfern. Die Stellung wurde enorm kompliziert mit vielen taktischen Möglichkeiten und Naiditsch fand nicht die besten Züge und musste in ein Remis mit Zugwiederholung einwilligen. Offizielle Seite