Faszinierende Partien und ein hochspannender Mannschaftskampf war das Duell zwischen Deutschland und Russland. Es hätte durchaus einen deutschen Sieg geben können, aber das wäre vielleicht zu viel des Guten gewesen. In der Partie zwischen Daniil Dubov und Rasmus Svane stand der Russe schnell nach einer offensichtlich vorbereiteten Variante nach 12 Zügen klar besser. Danach spielte Dubov allerdings erstaunlich schwach weiter und Svane kam wieder ins Spiel, versäumte dann aber die besten Verteidigungszüge und Dubov war danach voll auf der Höhe und gewann auf brillante Weise mit einem Turm weniger. Vorher hatten Daniel Fridman gegen Kirill Alekseenko und Georg Meier gegen Maxim Matlakov lockere Remis erreicht. Eine großartige Partie gelang dem kreativen Kopf Liviu-Dieter Nisipeanu gegen den zuletzt sehr stark agierenden Nikita Vitiugov. Die deutsche Nummer Eins sorgte für den hochverdienten Ausgleich gegen das russische Team, das Tabellenführer bleibt. England und die Ukraine haben nun mit Deutschland gleichgezogen nach Siegen über Armenien bzw. Tschechien. Die deutschen Damen verloren ihr Match gegen die Türkei mit 1,5:2,5. Offizielle Seite

Die alljährliche Karpov-Trophy in Cap'd Agde war auch in diesem Jahr reizvoll besetzt mit 8 starken Spielerinnen und Spielern, darunter die deutsche Nummer Eins im Frauenschach Elisabeth Pähtz. Es ist ein doppelrundiges Schnellturnier indem sich die besten Vier für das Finale qualifizieren. Es konnten sich die vier teilnehmenden Männer qualifizieren was keine Selbstverständlichkeit war, denn auch die weltbeste Schachspielerin Hou Yifan nahm am Turnier teil. Sarin Nihal hatte im Schnellschach vor dem Turnier noch eine vergleichsweise schwache Elo von 2285, aber erreichte den zweiten Platz mit 9 Punkten hinter dem Sieger Etienne Bacrot, der 10 Punkte erreichte. Platz drei ging an Bassem Amin mit 8,5 vor Alexey Sarana mit 8 Punkten. Dahinter folgen Hou Yifan mit 7 und Elisabeth Pähtz mit 6,5 Punkten, was ein gutes Ergebnis darstellt, weil sie neben Nihal die schwächste Schnellschachelo hatte. chess24

Der ukrainische GM Vitaliy Bernadskiy liegt am Tegernsee alleine nach 5 Runden in Führung. Er schlug Vigur Asadli aus Aserbaidschan, während am anderen Spitzenbrett Leon Mons und der ehemalige Jugend-Weltmeister Pouya Idani remis spielten. Leider verloren Michael Prusikin gegen Pavel Eljanov und Roven Vogel mit Weiß gar nach 17 Zügen gegen Timur Gareyev ihre Partien. Offizielle Seite

Die deutschen Männer erweisen sich als enorm zähe homogene Truppe und haben gestern Aserbaidschan mit 2,5:1,5 niedergerungen. Es ist der vierte Sieg mit diesem Ergebnis. Matchwinner war diesmal Daniel Fridman, der in erster Linie davon profitierte, dass sein Kontrahent Rauf Mamedov plötzlich alle Brücken hinter sich abbrach und auf Gewinn spielte. Der deutsche GM blieb ruhig und sammelte die angebotenen Bauern ein und verwertete den Vorteil sicher zum Partiegewinn. Am Ende verteidigte Georg Meier erfolgreich ein Endspiel mit Minusbauern zum endgültigen Mannschaftserfolg. Damit ist Deutschland mit 10 Punkten auf dem alleinigen zweiten Platz vorgerückt. Nur Russland hat nach dem 2,5:1,5 über die Ukraine einen Zähler mehr und ist der nächste Gegner des deutschen Teams. Die Damen gewannen ebenfalls und zwar mit 3:1 gegen die elomäßig ca. gleichstarke Slowakei. Klek und Mütsch gewannen ihre Partien. Eine sehenswerte, aber mit vielen Rechenfehlern gespickte Partie war Osmanodja-Movsesian, die verrückterweise mit Remis endete. Hier führt Russland vor Georgien und Aserbaidschan. Offizielle Seite

Eine große phillippinische Delegation war beim Pattaya Open im Vorort Jomtien anwesend und der einzige teilnehmende Großmeister aus dem Inselstaat konnte auch den Sieg im Open mit 7,5 Punkten davontragen. Den zweiten Platz belegte dessen Landsmann IM Haridas Pascua mit 7 Punkten vor GM Buenaventura Villamayor aus Singapur mit 6,5. Die gleiche Punktezahl erreichte auch der in Pattaya lebende deutsche Großmeister Gerhard Schebler, der zwar ungeschlagen blieb aber nur 4 Siege feiern konnte und mit Platz 10 vorlieb nehmen musste. chess-results

Der Münchner Großmeister Leon Mons konnte bisher alle seine vier Partien bei der Offenen Internationalen Bayerischen Schachmeisterschaften gewinnen wie folgende drei Spieler auch. GM Vugar Asadii aus Aserbaidschan, GM Vitaliy Bernadskiy (Ukraine) und der Iraner GM Pouya Idani. Noch nicht im Verfolgerfeld ist Turnierfavorit GM Gata Kamsky, der gegen IM Gerlef Meins ein weiteres Remis abgeben musste. Offizielle Seite

Magnus Carlsen und Wesley So stehen im Finale der ersten offiziellen Fischer-Random-WM. Beide konnten sich überraschend klar in den Halbfinals durchsetzen. Wesley So verlor keine Partie gegen Ian Nepomniachtchi und gewann deren 3. Am Ende stand es 13:5 und somit siegte der US-Amerikaner vorzeitig. Die nötigen 12,5 Punkte erreichte Magnus Carlsen etwas später. Er gewann 4 der 8 Partien und verlor nur zwei. Der Sieger wird ein Preisgeld von 125000 Dollar erhalten, während der Vizeweltmeister mit 75000 getröstet wird. Offizielle Seite

Erstmals wird eine offizielle Fischer-Random-WM im norwegischen Hovikodden statt. Gesetzt ist der inoffizielle Champion Magnus Carlsen. Drei Online-Qualifikanten haben sich zu den Halbfinal-Duellen hinzugesellt, nämlich Fabiano Caruana, Wesley So und Ian Nepomniachtchi. Die Matches bestehen aus 12 Partien mit verschiedenen Bedenkzeiten. Nach vier Partien führen Carlsen mit 7,5:4,5 gegen Caruana und Wesley So mit 9:3 gegen Nepomniachtchi. Die ersten vier Partien wurden mit einer Bedenkzeit von 45 Minuten absolviert und mit einem Faktor drei in der Gewichtung versehen. Offizielle Seite

Es war nichts für schwache Nerven was die Schachfans im Duell der Männer gegen die Niederlande durchmachen mussten. Als erste Partie war Giri-Nisipeanu beendet, in der die deutsche Nr. 1 mutig eine Qualität in einer französischen Verteidigung ins Geschäft steckte um zwei Zentralbauern Giris einzukassieren. Der schlug mit einem Figurenopfer zurück und gab Zugwiederholung. Eine starke Partie spielte Matthias Blübaum gegen Erwin L'Ami, dem er keine Chance ließ. Es deutete einiges auf ein Mannschaftsremis hin, denn Daniel Fridman stand deutlich schlechter gegen Jordan van Foreest und Rasmus Svane schien nicht mehr als ein Remis zu haben. Fridman verlor auch deutlich, aber in der ungeheuer spannenden Partie Svane-van den Doel verpasste der Niederländer gefühlte tausend Chancen auf ein Remis und gab dem Deutschen genau das was er wollte um in dem ungleichfarbenen Läuferendspiel doch noch Siegchancen zu haben, die Svane zu einem sehr glücklichen 2,5:1,5-Sieg nutzte. Die Ukraine und Russland führen mit 9 Punkten, dicht gefolgt von Slowenien und Deutschland mit 8. Bei den Damen führen die Russinnen bereits mit 2 Punkten Vorsprung und weißer Weste vor Georgien, Aserbaidschan und Serbien. Die deutschen Damen kassierten bereits ihre dritte Niederlage - 1,5:2,5 gegen Lettland. Herausragend aber dabei die Punkteausbeute von Hanna Marie Klek mit 3,5 Punkten aus 4 Partien. Offizielle Seite

Am vergangenen Samstag wurde die 23. Auflage der Offenen Internationalen Bayerischen Schach-Meisterschaften eröffnet. Kein Mensch hatte wohl geahnt, dass der einstige WM-Kandidat Gata Kamsky, der als Turnierfavorit an Nummer Eins gesetzt ist, nicht als Sieger vom Brett gehen würde. Der 12-jährige Inder Vuppala Prraneth knöpfte dem Star ein Remis ab. Auch in Runde zwei gab es ein paar kleinere und eine große Überraschung. Mihail Marin, der rumänische Großmeister und bekannte Buchautor verlor mit Weiß gegen FM Timo Küppers (Sfr. Essen-Katernberg). 505 Schachfreunde nehmen am Turnier teil. Offizielle Seite