In der russischen Millionenstadt Kasan (englisch Kazan) hat heute das Kandidatenturnier der Damen begonnen. Mit 200 000 Euro Preisfond ist es das bestdotierte Frauenturnier in der Geschichte des Schachs. Unter den acht Kandidatinnen sind die vier Russinnen Alexandra Kosteniuk, Valentina Gunina, Kateryna Lagno, Aleksandra Goryachkina, die Ukrainerinnen Mariya und Anna Muzychuk sowie die Georgerin Nana Dzagnidze und die Chinesin Tan Zhongyi. In Runde 1 gab es vier Remis. Die Siegerin erwirbt das Recht die amtierende Weltmeisterin Ju Wenjun herauszufordern. Offizielle Seite

Sarah Hoolt hat nach einem feinen Partiegewinn über Melanie Lubbe zur Tabellenführerin Ketino Kachiani-Gersinska aufgeschlossen. Letzere spielte heute Remis gegen Josefine Heinemann und hat wie Hoolt 4,5 Punkte auf der Habenseite. Siege holten heute außerdem Filiz Osmanodja gegen Fiona Sieber und Annemarie Mütsch gegen Hanna-Marie Klek. Heinemann liegt auf Platz drei mit 3,5 Punkten aus 6 Runden. Offizielle Seite

Vincent Keymer hat im Duell der Letztplatzierten endlich seinen ersten Sieg errungen. In einem Königsinder gewann er gegen Eduard Miller nach einwandfreier Leistung. In den übrigend Partien neutralisierten sich die Kontrahenten. Etwas mehr herausholen hätte vielleicht Rainer Buhmann mit Schwarz gegen Liviu-Dieter Nisipeanu herausholen können, denn nach der Eröffnung stand er aussichtsreich. Nisipeanu führt mit 4 Punkten aus 6 Runden. Dahinter lauern Bindrich, Meier, Fridman und Blübaum mit je 3,5 Punkten.Offizielle Seite

Bei der deutschen Einzelmeisterschaft der Männer marschieren Dmitrij Kollars und Niclas Huschenbeth vorneweg und konnten auch heute Siege verbuchen. Huschenbeth spielte eine tolle Partie gegen Rene Stern und Dmitrij Kollars gewann gegen Nikolas Lubbe mit den schwarzen Steinen, obwohl er nach der Eröffnung schlechter stand. Beide haben nun gewaltige 7 Punkte aus 8 Runden. Der Drittplatzierte Jonas Rosner liegt schon 1,5 Punkte dahinter. Bei den Damen steht Marta Michna kurz vor der Erringung des Titels. Sie führt mit 7 Punkten, aber Lara Schulze steht bei ebenfalls hervorragenden 6,5 Punkten und kann ihr den Titel noch streitig machen. chess24

Nach drei gewonnenen Duellen hat Ian Nepomniachtchi auch das Finale des Moskauer Grand Prix Turniers als Sieger beendet. In einem spannenden Finale schlug er Alexander Grischuk in der entscheidenden zweiten Schnellschachpartie in einem Italiener zum Endergebnis von 2,5:1,5. Nepomniachtchi hat sich in den letzten Jahren in die Top Ten gespielt und sein Spiel wie auch seine Ergebnisse sehr stabilisiert. Damit wurde er für jeden Weltklassespieler zu einem hochgefährlichen Gegner. Der Gewinn beim Grand Prix in Moskau ist der größte Turniersieg seiner bisherigen Karriere und das im wichtigen Weltmeisterschaftszyklus.chess24

Dmitrij Kollars hat in der Spitzenpaarung einen wichtigen Sieg bei der deutschen Meisterschaft gegen Alexander Graf in einer Italienischen Partie gefeiert. Der junge Großmeister erkannte, welche dynamische Möglichkeiten für Weiß in der Stellung steckten und Grafs unmerkliche Ungenauigkeit in der Eröffnung wurde von ihm auf hervorragende Weise bestraft. Im Duell der starken Hamburger konnte sich GM Niclas Huschenbeth mit Schwarz gegen Luis Engel durchsetzen. Kollars führt mit 4,5 Punkten vor Huschenbeth und Jakob Pfreundt. Bei den Damen haben sich Martha Michna und Lara Schulze mit je 4,5 Punkten an die Spitze gesetzt. chess24

Ketino-Kachiani-Gersinka dominiert die German Masters der Frauen bisher und führt bereits mit einem ganzen Punkt Vorsprung nach 4 Runden. Heute bezwang sie mit Schwarz Annemarie Mütsch in einer Caro-Kann-Verteidigung. Ihren ersten Sieg konnte Filiz Osmanodja endlich feiern, die katastrophal mit drei Niederlagen gestartet war. Sie bezwang Melanie Lubbe in einer Nebenvariante des geschlossenen Sizilianers. Zweite hinter Kachiani-Gersinska ist Sarah Hoolt mit 2,5 Punkten. Offizielle Seite

Liviu-Dieter Nisipeanu ist in hervorragender Verfassung was die gestrige Partie und die heutige ebenfalls zeigte. Er bezwang einen indisponierten Vincent Keymer nach einer stramm vorgetragenen Eröffnung bereits nach 26 Zügen mit den schwarzen Steinen. Keymer scheint Probleme zu haben gegen Gegner, die aggressiv die Initiative suchen. Nisipeanu ist so ein Spieler. Falko Bindrich wählte gegen Eduard Miller einen bereits bekannte, aber immer noch ungewöhnlichen Aufbau gegen die Grünfeldindische Verteidigung und überspielte seinen Gegner im Mittelspiel und gewann. Remis gab es in Fridman-Buhmann und Blübaum-Meier. Nisipeanu und Bindrich führen mit je 3 Punkten. Offizielle Seite

Zwei Jahrzehnte lang prägte die Juniorenweltmeisterrin U20 das Bild der Deutschen Frauen-Nationalmannschaft. Die langjährig einzige deutsche Weltklassespielerin führte das Team zu Medallien. Und sie ließ mit Ihrem Wirken so manchen Blitz ins Bewußsein der männlichen dominierten Schachgemeinschaft einschlagen: Das deutsche Frauenschach lebt(e), feiert(e) internationale Erfolge und läßt (ließ) Schachdeutschland Respekt, Stolz und Freude erleben. Deutschlands stärkste Schachspielerin hat nun genug. Die Deutsche Nationalmannschaft wird auf die Nummer zwanzig der Welt verzichten müssen.

"Erklärung der Erfurter Schach-Großmeisterin Elisabeth Pähtz zum Rücktritt aus der Nationalmannschaft

Hiermit trete ich mit sofortiger Wirkung aus der Nationalmannschaft zurück. Mehr als 20 Jahre habe ich den Deutschen Schachbund (DSB) erfolgreich bei internationalen Wettkämpfen und Einzelturnieren vertreten.

Beim German Masters der Frauen führt nach wie vor Ketino Kachiani-Gersinska mit nun 2,5 Punkten. In das Verfolgerduo gespielt hat sich Annemarie Mütsch, die Filiz Osmanodja schlagen konnte, die nun schon die dritte Niederlage kassierte. Punktgleich mit Mütsch ist Sarah Hoolt. Den zweiten Tagessieg erzielte Melanie Lubbe mit Schwarz gegen Hannah-Marie Klek. Offizielle Seite